Jeder Mensch ist als Ebenbild Gottes mit einer einmaligen und unveräußerlichen Würde geschaffen. Schwäche und Hilfebedürftigkeit gehören zum Wesen des Menschen und können seine Würde nicht beeinträchtigen.
Für uns gibt es keine hoffnungslosen Fälle! Wir sehen nüchtern die gesellschaftlichen Hürden, die der Wiedereingliederung wohnungsloser Menschen in Arbeit und Wohnung im Wege stehen. Wer gibt ihnen mit ihren Handicaps eine neue Chance? Wir beachten die persönlichen Grenzen unserer Hilfesuchenden. Trotzdem die positiven Möglichkeiten aus den Gegebenheiten „herauszukitzeln“ – das macht unsere Arbeit spannend. Und wenn dies nur bedeutet, beim Überleben auf der Straße zu helfen. Für uns zählt jeder einzelne, dem wir wieder eine gesicherte Unterkunft vermitteln können.
Wir als Helfer bieten unsere Begleitung an. Die Hilfesuchenden bleiben letztlich für ihr Leben verantwortlich. Die Beziehung zwischen Helfer und Hilfesuchendem glückt, wenn trotz aller Unterschiedlichkeit eine Begegnung „auf gleicher Augenhöhe“ möglich wird. Kraft gewinnen wir, indem wir uns nicht auf die enttäuschenden Erfahrungen fixieren, sondern immer wieder auch das Schöne, Gelingende in unserer Arbeit sehen und würdigen.
Eine positive Erfahrung
Bei einem älteren Bewohner unseres Aufnahmehauses, der zuvor viele Jahre in Ludwigsburg auf der Straße gelebt hatte, war für uns die Arbeitssuche nie ein Thema gewesen. Auch, weil der Mann deutliche Suchtprobleme hatte. Das Arbeitsamt vermittelte ihn in eine ABM-Maßnahme. Entgegen unseren Erwartungen - der Mann hielt durch! Der Arbeitgeber war so zufrieden mit ihm, dass er übernommen wurde. Wir haben ihm in der dortigen Gemeinde schließlich ein kleines Zimmer besorgt.